Die
Spannung vor dem Symposium ist auch deshalb groß, weil Powell in der Vergangenheit mehrfach
wegweisende Entscheidungen in Jackson Hole vorbereitet hat. Im vergangenen August nutzte er die Bühne, um den Beginn des Zinssenkungszyklus anzukündigen. Im September 2024 senkte die Fed dann auch den Leitzins um 0,50 Prozentpunkte, gefolgt von zwei weiteren Schritten zu je 0,25 Prozentpunkten bis Jahresende. Seitdem blieb der Leitzins unverändert bei 4,25 % bis 4,5 %.
Aktuell wird an den Märkten eine
US-Leitzinssenkung im September vollständig eingepreist. Ob die Fed in diesem Jahr erneut einen doppelten Zinsschritt wagt, ist Gegenstand intensiver Diskussionen. Möglich wäre dies, falls die anstehenden Arbeitsmarkt- und Inflationsdaten eine solche Entscheidung rechtfertigen.
Wahrscheinlicher erscheint uns jedoch ein
einfacher Zinsschritt:
- Erstens hat die Fed den Leitzins bereits um einen ganzen Prozentpunkt abgesenkt
- Zweitens wird die Inflation in den kommenden Monaten angesichts der jüngsten Zollanhebungen wieder steigen.
- Drittens will die Notenbank nicht den Eindruck erwecken, sie reagiere erneut zu spät – ein Vorwurf, den Powell sich schon im Vorjahr gefallen lassen musste und im aktuellen Konflikt mit Präsident Trump zusätzlichen Zündstoff liefern würde.