Zahnärztliche Praxisgründungen
Existenzgründungen
Gründungsverhalten von Zahnärzten 2022
Praxisübernahme: Die Kaufpreise stagnieren, aber die Investitionen steigen weiter
Der Trend ist ungebrochen: Die gesamten Praxisinvestitionen für die klassische Übernahme einer Praxis zwecks Einzelpraxisgründung steigen seit Jahren an. Aktuell liegt der Durchschnittswert bei 446.000 Euro inklusive Kaufpreis. 2022 haben die Existenzgründerinnen und Existenzgründer 16 Prozent mehr investiert aks im Vorjahr.
Der Übernahmepreis erreichte 2022 mit 236.000 Euro einen neuen Höchststand (plus 17 Prozent gegenüber 2021). Neben den tendenziell höheren Kaufpreiszahlungen liegt ein weiterer Grund auch in den deutlich gestiegenen Investitionen.
Im Vergleich dazu investierten Zahnärzte im Jahr 2020 für die klassische Praxisübernahme und anschließende Niederlassung in einer Einzelpraxis durchschnittlich 376.000 Euro.
Trend zu hochpreisigen Praxen hält an
Auffällig ist, dass der Anteil der hochpreisigen Praxen in den letzten Jahren deutlich zugenommen hat. Mittlerweile investieren 32 Prozent der Zahnärzte, die sich durch Übernahme in einer Einzelpraxis niederlassen, mehr als eine halbe Million Euro in die Existenzgründung. Im Jahr 2018 lag dieser Anteil noch bei 16 Prozent.
So investierten 57 Prozent der Existenzgründenden unterhalb des Durchschnitts, 43 Prozent lagen darüber.
Investitionen bei Neugründung am höchsten
Auch die Neugründung einer Berufsausübungsgemeinschaft (BAG) erfordert verhältnismäßig hohen finanziellen Aufwand. Für eine Neugründung einer Berufsausübungsgemeinschaft wurden für einen Praxisanteil von 50 Prozent Praxisinvestitionen von 425.000 Euro getätigt.
Die geringsten Praxisinvestitionen fallen an, wenn auf vorhandene Strukturen aufgebaut wird. So haben 2022 zahnärztliche Existenzgründer für diese häufigste Form der Niederlassung (Übernahme als EP) im Schnitt einen Kaufpreis von 236.000 Euro gezahlt. Zuzüglich der getätigten Investitionen und Posten für Betriebsmittel beliefen sich die gesamten Praxisinvestitionen auf 446.000 Euro.
Zahnärzte, die in eine bereits bestehende BAG eingestiegen sind, zahlten für einen 51-prozentigen Praxisanteil im Schnitt einen Kaufpreis von 276.000 Euro, investierten durchschnittlich 57.000 Euro und Betriebsmittel +18.000 Euro und kamen also auf einen Gesamtbetrag von 351.000 Euro.
Die Einzelpraxis bleibt weiterhin beliebt
Was die Art der Niederlassung betrifft, verändert sich der Existenzgründermarkt seit Jahren kaum: Die Einzelpraxis bleibt bei den Zahnärzten weiterhin die mit Abstand beliebteste Niederlassungsform. 62 Prozent der Existenzgründer übernahmen eine bestehende Praxis, um diese als Einzelpraxis weiterzuführen.
Der Analyse 2022 liegt eine Stichprobe von rund 480 durch die apoBank begleiteten und auswertbaren zahnärztlichen Existenzgründungen zugrunde. Die Daten wurden anonymisiert von der apoBank ausgewertet.