Gesundheitsmarkt
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24.09.2025

Pflegemarkt am Wendepunkt

Pflegemarkt zwischen Aufbruch und Unsicherheit


Der deutsche Pflegemarkt befindet sich 2025 in einer Phase des strukturellen Übergangs. Jahrelange Unsicherheiten, die durch Pandemie, Kostensteigerungen und polititische Verzögerungen geprägt waren, weichen jetzt einem vorsichtigen Optimismus. Zugleich verschärft sich der Druck auf die Pflege. Die Versorgungslücke wächst, während kleinere Anbieter vom Markt verschwinden. Die Folge ist eine Neuordnung der Versorgungslandschaft.

Faktenlage: Die Pflegequote steigt, aber die Kapazitäten fehlen

Laut Statistischem Bundesamt ist die Zahl der Pflegebedürftigen 2023 auf 5,7 Mio Menschen gestiegen. Das ist ein Zuwachs von 730.000 Personen gegenüber 2021. Die bundesweite Pflegequote liegt nun bei 6,7 Prozent, mit regionalen Spitzenwerten von 9,4 Prozent in Sachsen-Anhalt und einem Tiefstwert von 4,7 Prozent in Bayern.

Es muss hinzugesagt werden, dass die Versorgung von Pflegebedürftigen im überwiegenden Maße zu Hause geleistet wird:
 
  • 3,1 Mio Pflegebedürftige werden durch Angehörige versorgt (+21,5 Prozent)
  • 1,1 Mio Menschen werden durch ambulante Pflegedienste betreut (+5,1 Prozent)
  • 800.000 Menschen leben in stationären Pflegeheimen

Trotz hoher Nachfrage stagniert die Zahl der belegten Heimplätze. Der Grund für die Stagnation liegt im fehlenden Pflegepersonal. Ohne ausreichende Fachkräfte bleiben Pflegebetten leer.

Die Gesundheitsausgaben für Pflege haben sich binnen 10 Jahren verdoppelt


Die steigende Nachfrage nach Pflegeleistungen spiegelt sich auch in den Gesundheitsausgaben wider. Die Pflegebranche ist 2023 mit einem Marktvolumen von 82 Mrd. Euro der drittgrößte Sektor im Gesundheitsmarkt. Dabei sind die Ausgaben für ambulante Pflegeleistungen deutlich stärker gestiegen, wozu auch die Einführung des neuen, weiter gefassten Pflegebedürftigkeitsbegriffs 2017 geführt hat.
Wachstum im Pflegemarkt