Zum Inhalt springen

Unser Wochenblick

Was die Finanzmärkte diese Woche beschäftigt

Die Themen der Woche | 17. bis 21. November 2025

Nervosität hält nach den Nvidia-Zahlen an

Das weltweit wertvollste Unternehmen Nvidia veröffentlichte diese Woche seine Quartalszahlen. Der Aktienmarkt kam in der Folge nicht zur Ruhe, obwohl die Erwartungen deutlich geschlagen wurden. Die eingetrübte Stimmung an den internationalen Aktienmärkten setzt sich somit weiter fort.

Konsolidierende Aktienmärkte

Seit Anfang der Woche befinden sich die globalen Aktienmärkte in einer Phase erhöhter Unsicherheit und stetiger Korrektur. Die Rückgänge in den großen Indizes wie DAX, EuroStoxx 50, S&P 500 und Nasdaq spiegeln eine Kombination aus makroökonomischen und unternehmensspezifischen Faktoren wider. Besonders auffällig ist die Schwäche im Technologiesektor, die sich in den Verlusten des Nasdaq zeigt. Hier spielen Gewinnmitnahmen nach einer starken Rallye im KI- und Halbleiterbereich eine zentrale Rolle. Investoren reagierten nervös auf die Quartalszahlen von Nvidia, die als Stimmungsbarometer für den gesamten Tech-Sektor gelten. Die Erwartungshaltung war hoch und doch konnte sie von Nvidia geschlagen werden. Sowohl der aktuelle Gewinn und Umsatz als auch die Umsatzerwartung für das nächste Quartal haben die Analystenschätzungen deutlich übertroffen. Dennoch wurden als Reaktion auf die Zahlen die anfänglichen Kursgewinne wieder abverkauft.

Ein weiterer Belastungsfaktor waren die geldpolitischen Unsicherheiten. Nach der letzten Zinssenkung der US-Notenbank im Oktober hatten viele Marktteilnehmer auf eine weitere Lockerung im Dezember gehofft. Jüngste Äußerungen von Fed-Vertretern und uneinheitliche US-Arbeitsmarktdaten haben jedoch Zweifel an einer schnellen Fortsetzung der Zinssenkungen geweckt. In Europa verstärkten schwache Konjunkturdaten aus Deutschland und Frankreich die Sorgen vor einer Wachstumsflaute, während in Japan schwache BIP-Zahlen für Ernüchterung sorgten.

Wenig Bewegung an den Rentenmärkten

Der Rentenmarkt zeigte eine moderate Entwicklung. Sowohl in den USA als auch in Deutschland sanken die Renditen der 10-jährigen Staatsanleihen leicht. Die Märkte waren stark von den geldpolitischen Erwartungen geprägt. Anleger positionierten sich defensiv, da die Fed vorerst keine klaren Signale für weitere Zinssenkungen gab. Die verspäteten US-Arbeitsmarktdaten für September zeigten einen leichten Anstieg der Arbeitslosenquote. Das führte dazu, dass Marktteilnehmer trotz der widersprüchlichen Äußerungen der Fed-Offiziellen von einer höheren Wahrscheinlichkeit einer Zinssenkung im Dezember ausgingen und die Anleiherenditen sanken.

Der Dollar wertet auf, Gold gibt leicht nach

Der US-Dollar legte gegenüber dem Euro leicht zu. Die Dollar-Stärke belastete, der Rückgang der Anleiherenditen begünstigte hingegen die Nachfrage nach Gold. In der Folge fiel das Edelmetall unter die Marke von 4.100 US-Dollar. Der Ölpreis geriet dagegen unter Druck. Die Trump-Administration soll heimlich mit Moskau an einem neuen Ukraine-Friedensplan gearbeitet haben. Ein Erfolg könnte die Risiken für die Ölversorgung senken.

Schlusskurse wesentlicher Anlageklassen

Diese Tabelle stellt die Schlussstände wesentlicher Indizes dar. Sie ist nicht barrierefrei.

Nvidia gibt den Trend vor

Am Donnerstag veröffentlichte Nvidia seine Quartalszahlen und übertraf dabei die Erwartungen deutlich. Der Umsatz stieg auf rund 57 Milliarden US-Dollar, was einem Plus von 62 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Der Gewinn je Aktie lag bei 1,30 US-Dollar und damit über der Prognose von 1,26 US-Dollar. Besonders bemerkenswert war der Ausblick: Für das laufende Quartal rechnet Nvidia mit einem Umsatz von etwa 65 Milliarden US-Dollar, deutlich über den Analystenschätzungen von 61,5 Milliarden US-Dollar. CEO Jensen Huang betonte die anhaltend hohe Nachfrage nach KI-Chips, insbesondere für Rechenzentren, die nahezu ausverkauft seien. Diese starken Zahlen und der optimistische Ausblick gelten als klares Signal für die Robustheit des KI-Sektors und zerstreuten für einen Moment die Sorgen über eine mögliche Überhitzung.

Die Veröffentlichung hatte spürbare Auswirkungen auf die Aktienmärkte. Die Ergebnisse werden als Stimmungsbarometer für den gesamten Technologiesektor gesehen. Erwartet wird eine Fortsetzung der Investitionen in KI-Infrastruktur. Am Folgetag reagierten die Märkte zuerst entsprechend positiv: Die Nvidia-Aktie legte um rund vier Prozent zu, der Nasdaq 100 gewann zur Eröffnung etwa zwei Prozent, getragen von starken Kursgewinnen bei Tech-Werten wie AMD, Broadcom und Intel. Gegen Nachmittag drehte sich jedoch die Stimmung, und der Markt rutschte deutlich in negatives Terrain. Nvidia verlor mehr als 3 %, der Nasdaq 100 schloss 2,4 % tiefer. Insgesamt verloren insbesondere Technologietitel, so dass die Angst vor einer deutlichen Korrektur durch die soliden Zahlen von Nvidia nur mäßig gedämpft werden konnte.

Was nächste Woche wichtig wird

ifo-Geschäftsklimaindex für Deutschland

Am kommenden Montag veröffentlicht das ifo-Institut die neuen Zahlen für den Geschäftsklimaindex, einen zentralen Frühindikator für die deutsche Wirtschaft. Der Index basiert auf Umfragen unter rund 9.000 Unternehmen aus Industrie, Bau, Handel und Dienstleistungen und setzt sich aus zwei Komponenten zusammen: der aktuellen Geschäftslage und den Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate. Im Oktober lag die Lage-Komponente bei 85,3 Punkten und zeigte damit eine weiterhin schwache Einschätzung der aktuellen Situation. Die Erwartungen hingegen stiegen deutlich auf 91,6 Punkte, den höchsten Wert seit Februar 2022, was auf wachsenden Optimismus hindeutet. Der Gesamtindex erreichte zuletzt 88,4 Punkte.

Für November wir ein leichter Anstieg des Index auf 88,5 Punkte erwartet. Treiber dieser Entwicklung sind vor allem die verbesserten Erwartungen, während die aktuelle Lage voraussichtlich kaum zulegen wird. Positive Impulse kommen aus dem Verarbeitenden Gewerbe, das von sinkenden Energiepreisen und besseren Exportaussichten profitiert sowie aus dem Dienstleistungssektor, der von einer stabilen Nachfrage getragen wird. Der Einzelhandel blickt vorsichtig optimistisch auf das Weihnachtsgeschäft, während die Bauwirtschaft weiterhin unter hohen Finanzierungskosten und fehlenden Aufträgen leidet. Insgesamt deutet die Prognose auf eine fortgesetzte Bodenbildung hin: Die Erwartungen hellen sich weiter auf, während die aktuelle Lage noch unter Druck steht.
Haben Sie unseren Wochenblick schon abonniert? Melden Sie sich hier zu unserem News­letter an.
Hinweise
Diese Publikation ist eine Kunden­information im Sinne des Wert­papier­handels­gesetzes. Sie stellt keine individuelle Wert­papier-, Ver­mögens- oder Anlage­beratung oder ein Ver­trags­ange­bot dar und ist nicht als Empfehlung zu einer be­stimmten Geld­anlage zu ver­stehen.

Adressat
Diese Publikation ist aus­schließlich für Kundinnen und Kunden der Deutschen Apotheker- und Ärztebank eG (apoBank) mit Wohn­sitz und Aufenthalts­ort in Deutsch­land be­stimmt und dient allein zu Infor­mations­zwecken. Sie richtet sich insbe­sondere nicht an Personen mit Wohn­sitz oder Aufenthalts­ort in Groß­britannien, den USA oder Kanada, auch wenn es sich um Kundinnen und Kunden der apoBank handelt.

Darstellung von Wert­entwicklungen
Angaben zur bisherigen Wert­entwicklung er­lauben keine ver­lässliche Pro­gnose für die Zu­kunft. Die Wert­entwick­lung kann durch Währungs­schwankungen be­ein­flusst werden, wenn die Basis­währung des Wert­papiers/ Indexes von EURO ab­weicht.

Disclaimer
Die apoBank wird be­aufsichtigt durch die Bundes­anstalt für Finanz­dienst­leistungs­aufsicht (BaFin), Grau­rhein­dorfer Straße 108, 53117 Bonn und Marie-Curie-Straße 24-28, 60439 Frank­furt am Main sowie die Euro­­ische Zentral­bank (EZB), Sonne­mann­straße 20, 60314 Frank­furt am Main. Diese Publika­tion be­ruht auf von der apoBank nicht über­prüf­baren, allge­mein zu­gäng­lichen Quellen, die wir für zu­ver­lässig halten, für deren Richtig­keit und Voll­ständig­keit wir je­doch keine Ge­währ über­nehmen können. Sie gibt die un­ver­bindliche Auf­fassung der apoBank über den Markt und die Pro­dukte zum Zeit­punkt des Redaktions­schlusses wider. Des Weiteren über­nimmt die apoBank keine Haftung für Ver­luste, die durch die Ver­teilung und/ oder Ver­wendung dieser Informa­tionen ver­ur­sacht werden und/ oder mit der Ver­wendung dieser Informa­tionen in Zu­sammen­hang stehen. Ob und in welchem zeit­lichen Ab­stand eine Aktuali­sierung dieser Aus­arbeitung er­folgt, ist vor­ab nicht fest­gelegt.