Was die Finanzmärkte diese Woche beschäftigt

Unser Wochenblick
Unser Blick auf die Themen der Woche | 12. bis 16. Mai 2025
Entspannung im Handelskonflikt und überzeugende Daten treiben den Markt
einmal mehr sind die USA der Motor für das Geschehen an den Finanzmärkten. Gleich zwei Impulse sorgten zu Wochenbeginn für Bewegung: Die vorläufige Zolleinigung zwischen China und den USA sowie überzeugende Makrodaten ließen die Aktienmärkte aufatmen. Anders war das Bild an den Rentenmärkten, wo die Sorge um das hohe US-Staatsdefizit spürbar war.
Handelseinigung befeuert US-Titel
Von Zollbelastungen ist an den US-Aktienmärkten derzeit wenig zu spüren. Gleich zu Wochenbeginn überraschte das vorläufige Handelsübereinkommen zwischen den USA und China die Aktienmärkte. Die Folge waren deutliche Kurssprünge der US-Titel, die nun wieder das Niveau nach Trumps Wahl im November vergangenen Jahres erreicht haben. Genährt wurde das Kursplus ebenfalls am darauffolgenden Tag, als bekannt wurde, dass die Inflation in den USA geringer als erwartet ausfiel, und so die Hoffnungen auf ein wachstumsfreundliches Umfeld stützte. An den Tech-Märkten kletterten die Kurse einmal mehr, als Nachrichten um ein Investitionsabkommen zwischen den USA und den Golfstaaten, u. a. für Projekte der Künstlichen Intelligenz, kursierten. Abseits der USA verlief das Geschehen ruhiger. Der deutsche Leitindex stabilisierte sich um die jüngsten Höchststände und auch an den asiatischen Märkten sorgten die handelspolitischen Entspannungstendenzen für positive Stimmung.
Steigende Renditen bei US-Staatsanleihen
Am US-Rentenmarkt überwog diese Woche Zurückhaltung. Bis zur Wochenmitte zogen die Renditen der Treasuries an, als Diskussionen über Trumps angedachte Steuererleichterungen im US-Kongress polarisierten. Denn die Aussicht auf geringere Steuereinnahmen und ein folglich höheres Staatsdefizit sorgte für sinkende Kurse bei den Staatsanleihen. Der anfängliche Fortschritt im Handelskonflikt mit China und das konstruktive Inflationsbild verhalfen den US-Renten daher nur in geringem Maße zu Kursanstiegen. Auch in Europa sorgte die Risk-On Stimmung am Aktienmarkt für eine geringere Nachfrage nach Staatsanleihen und folglich steigenden Renditen.
US-Dollar mit zögerlichen Gewinnen
Der US-Dollar startete die Handelswoche mit einem deutlichen Auf und Ab. Versöhnliche Töne im US-Handelsstreit verliehen dem Greenback zum Wochenstart Aufwind, während der rückfällige Preisdruck in den USA die Gewinne bereits am Folgetag wieder zunichtemachte. Auf Wochensicht gab der Euro gegenüber der US-Währung leicht nach. Auch am Ölmarkt herrschte Uneinigkeit: Der Preis der Sorte Brent tendierte unter den handelspolitischen Fortschritten merklich fester, gab allerdings zur Wochenmitte nach. Hintergrund waren starke Anstiege der US-Ölreserven und Aussagen Trumps über ein mögliches Abkommen im Atomstreit mit dem Iran, das Sorgen vor einem Überangebot schürte. Das Edelmetall Gold litt unter der Risk-On Stimmung am Aktienmarkt und den steigenden Zinsen, sodass der Preis pro Feinunze auf Wochensicht nachgab.

Waffenstillstand im US-China Handelskonflikt
Bei einem Treffen auf neutralem Boden haben sich die USA und China überraschend auf eine Absenkung der gegenseitigen Zollbelastungen geeinigt. Für 90 Tage sollen die Einfuhr von US-Gütern nach China mit einem Pauschalzoll von 10 % belegt werden – ein deutliches Abweichen von den im Handelsstreit aufgelaufenen 125 %. In den USA werden chinesische Einfuhren nicht weiter mit den145 %-igen Zöllen belangt, es gilt nunmehr ein Satz von 30 %. Damit sind die einem Handelsembargo gleichkommenden Zölle vorerst gestoppt. Weitere Details der Einigung sollen in den kommenden Wochen präzisiert werden. Während ein 30 %-iger Zollsatz noch vor wenigen Wochen für Besorgnis unter Anlegern gesorgt hätte, wurden die Zollverkündigungen am Markt nun mit deutlich anziehenden Kursen belohnt. Wir schätzen den 90-tägigen Verhandlungszeitraum jedoch als ambitioniert ein und verbleiben skeptisch gegenüber der euphorischen Marktstimmung.
US-Inflation überrascht erneut
Für positive Stimmung an den Finanzmärkten sorgten die neuesten Daten zur US-Preisentwicklung. Entgegen den Erwartungen der Analysten lag die Teuerungsrate im April bei 2,3 % im Vergleich zum Vorjahresmonat – und damit erneut niedriger als noch im März. Das Preisniveau ist damit so niedrig wie zuletzt im Februar 2021. Eine willkommene Nachricht für die US-Bürger, deren Inflationserwartungen sich durch die schärfere Handelspolitik des US-Präsidenten zunehmend eingetrübt hatten. Auch für die Notenbank Fed ist der Teuerungsrückgang erfreulich, da diese ihrem Inflationsziel von 2 % näher rückt. Zwar sind erste Effekte der US-Zollpolitik in den jüngsten Daten nicht zu erkennen, dennoch bleibt abzuwarten, wie sich die Auswirkungen der Zölle konkretisieren. Denn je nach Umfang der handelspolitischen Belastungen erwarten wir einen spürbaren Effekt auf das Preisniveau.
ZEW-Index zieht unerwartet stark an
Das Stimmungsbarometer unter Deutschlands Finanzanalysten ist gestiegen. Nach dem Tief aus dem April, das durch den Liberation Day mit seinen US-Zollverkündungen verursacht wurde, liegt der ZEW-Index im Berichtsmonat Mai deutlich höher. Für das Stimmungsplus dürften zum einen die Bildung der Bundesregierung und zum anderen die zunehmende Verhandlungsbereitschaft des US-Präsidenten im globalen Zollkonflikt beigetragen haben. Dabei haben sich vor allem die Konjunkturerwartungen bezüglich der kommenden sechs Monate verbessert, während die Beurteilung der aktuellen Wirtschaftslage auf dem Niveau des Vormonats verblieb. Ein ähnliches Bild zeigt das Konjunkturmaß für die Währungsunion, wo der Optimismus hinsichtlich der kommenden sechs Monate ebenfalls anzog.
Was nächste Woche wichtig wird:
Lagebericht für Deutschland, die Eurozone und die USA
Die anstehende Handelswoche steht ganz im Zeichen der Konjunktur- und Stimmungsindikatoren. Im Fokus stehen dabei die vorläufigen Einkaufsmanagerindizes, die die Konjunktureinschätzungen der Einkaufsleiter zusammenführen. Spannend wird es daher am Donnerstag, wenn Investoren auf die Einschätzungen aus Deutschland, der Eurozone und den USA blicken. Wie es um die hiesige, noch immer stagnierende Konjunkturlage steht, spiegelt auch der vielbeachtete Ifo-Index wider. Nachdem das Konjunkturbarometer den Zoll-Schock im vergangenen Monat mit einem Anstieg gut überstanden hat, dürften das konstruktive Inflationsbild und die Deeskalation im Handelsstreit weiterhin ein solides Fundament für den Blick der Unternehmer bilden. Auch das Stimmungsbild unter den Verbrauchern bleibt nicht außen vor, bereits am Dienstag wird das Verbrauchervertrauen innerhalb des Euroraums veröffentlicht.
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Angaben zur bisherigen Wertentwicklung erlauben keine verlässliche Prognose für die Zukunft. Die Wertentwicklung kann durch Währungsschwankungen beeinflusst werden, wenn die Basiswährung des Wertpapiers/ Indexes von EURO abweicht.
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