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Unser Wochenblick

Was die Finanzmärkte diese Woche beschäftigt

Die Themen der Woche | 6. bis 10. Oktober 2025

Märkte auf Rekordkurs inmitten unsicherer Zeiten

Die Woche wurde durch politische Ereignisse in Europa und den USA geprägt, während die Aktienmärkte neue Rekorde verzeichneten. Die KI-Euphorie trug die Märkte in den USA zu neuen Hochs, während Frankreichs Staatskrise und der US-Shutdown für Unsicherheit sorgten. Davon profitierte vor allem Gold.

Rallye auf dem Aktienmarkt

An den Börsen dominierte die Rekordjagd, getrieben in den USA durch die KI-Euphorie. Halbleiterunternehmen führen die Gewinnerliste an, nachdem AMD und OpenAI ein Deal abgeschlossen haben. Gleichzeitig hinken die Unternehmen der old economy hinterher. In Europa belastete die französische Haushaltskrise den CAC 40. Andere europäische Börsen haben deutliche Gewinne verzeichnet, der Dax erreichte einen neuen Rekordstand. In Asien blieb der Handel feiertagsbedingt sowohl in China als auch in Südkorea ruhig, dennoch erreichten die japanischen Indizes neue Allzeithochs.

Französische Anleihen in Achterbahnmodus

Frankreich hat für viel Bewegung im europäischen Rentenmarkt gesorgt. Das Zurücktreten von Premierminister Lecornu hat die Renditen der französischen Anleihen nach oben getrieben. Der Spread, also die Renditedifferenz zu den deutschen Bundanleihen, kletterte auf bis zu 85 Basispunkte. Nachdem Präsident Macron jedoch ankündigte, binnen 48 Stunden einen neuen Premier zu ernennen, beruhigten sich die Märkte wieder.

In den USA hatte der anhaltende Shutdown diese Woche keinen großen Einfluss auf die Anleihemärkte. Er verhindert jedoch die Veröffentlichung wichtiger Konjunkturdaten und erschwert der Fed damit eine datenbasierte Einschätzung der Wirtschaftslage für ihre geldpolitische Entscheidung. Anleger bleiben dennoch zuversichtlich, dass die US-Notenbank bei der nächsten Sitzung eine weitere Zinssenkung beschließen wird, sodass die Rendite der zehnjährigen Treasury-Anleihe nur leicht anzog.

Goldpreis überspringt die 4.000-US-Dollar-Marke

Der US-Dollar tendierte fester, getrieben von der politischen Krise in Europa und der anhaltenden Unsicherheit infolge des US-Shutdowns. Gold profitierte ebenfalls von dieser Unsicherheit sowie von den am Markt vorherrschenden Zinssenkungsfantasien. Trotz des stärkeren Dollars übersprang das Edelmetall erstmals die Marke von 4.000 US-Dollar.

Schlusskurse wesentlicher Anlageklassen

Diese Tabelle stellt die Schlussstände wesentlicher Indizes dar. Sie ist nicht barrierefrei.

Frankreichs Regierungskrise verschärft sich

In Frankreich spitzt sich die politische Krise weiter zu. Am Montag reichte der erst vor wenigen Wochen ernannte Premierminister Sébastien Lecornu überraschend seinen Rücktritt ein, weniger als einen Tag nach der Vorstellung seines Kabinetts. Er hatte das Amt übernommen, nachdem sein Vorgänger an einem Misstrauensvotum gescheitert war. Beide standen vor derselben schwierigen Aufgabe: den Haushaltsplan für 2026 mit seinen umstrittenen Sparmaßnahmen durch das Parlament zu bringen. Hintergrund ist das hohe Haushaltsdefizit, das Frankreich derzeit belastet.

Lecornu setzte auf Kontinuität statt Erneuerung und präsentierte kaum Veränderungen in der Regierung. Die Opposition reagierte prompt und erhöhte den Druck, woraufhin Lecornu seinen Rücktritt erklärte. Präsident Macron beauftragte ihn anschließend, Gespräche mit allen Fraktionen zu führen, um eine „Plattform der Stabilität“ zu schaffen. Doch ein Kompromiss blieb aus. Nun will Macron bis Ende der Woche einen neuen Premierminister ernennen, um Neuwahlen zu vermeiden. Die französischen Märkte reagierten zunächst nervös, erholten sich jedoch wieder, nachdem der Präsident entschlossenes Handeln signalisiert hatte.

Was nächste Woche wichtig wird

Inflationsdaten im Fokus

In der kommenden Woche richtet sich die Aufmerksamkeit der Investoren auf die neuen Inflationsdaten aus den USA und dem Euroraum. In Europa verharrte die Inflation im August auf der Zielmarke der EZB von 2 %. In Deutschland stieg sie leicht darüber, von 2,0 % im Juni und Juli auf 2,1 % in August. Besonders Nahrungsmittel und Dienstleistungen verteuerten sich überdurchschnittlich, während sich der Rückgang der Energiepreise in den vergangenen Monaten spürbar abgeschwächt hat. Die Kernrate, also ohne Energie- und Nahrungsmittelpreise, blieb bei 2,7 % unverändert.

In den USA steht die Veröffentlichung des CPI für September auf der Kippe, da der Regierungs-Shutdown auch das Bureau of Labor Statistics teilweise lahmgelegt hat. Der letzte veröffentlichte CPI für August lag bei 2,9 %, die Kerninflation bei 3,1 %. Nahezu alle Hauptkomponenten trugen zum Preisanstieg bei. Ein Teil des Preisauftriebs lässt sich auf die verzögerte Weitergabe der Importzölle an Verbraucher zurückführen. Sollte der Shutdown anhalten, müsste sich die US-Notenbank vorerst auf Daten privater Anbieter stützen, was eine datengetriebene Zinsentscheidungen erschwert.
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