Was die Finanzmärkte diese Woche beschäftigt

Unser Wochenblick
Unser Blick auf die Themen der Woche | 21. bis 25. April 2025
Zwischen Zinsen und Zöllen
Erneut bestimmte in dieser Handelswoche US-Präsident Trump die Schlagzeilen an den Märkten: Während zu Wochenbeginn die deutliche Meinung des US-Präsidenten zu Fed-Chef Powell die Börsen belastete, sorgten in der zweiten Wochenhälfte versöhnliche Töne im Handelskonflikt mit China für Kursgewinne. Doch wer auf konkrete Fortschritte im Zollstreit mit China gehofft hat, wurde enttäuscht.
Aktienmärkte hoffen auf Entspannung im Handelskrieg
Den globalen Aktienmärkten gelang in dieser Woche eine positive Kehrtwende, nachdem zum Wochenauftakt US-Präsident Trump für Kursverluste sorgte, indem er die Zinspolitik des Notenbank-Chefs Powell mit deutlichen Worten kritisierte und damit die wichtige Unabhängigkeit der Notenbank infrage stellte. In der Folge zeigten sich Anleger verunsichert, denn die politische Unabhängigkeit der Notenbank gilt als wichtiges Instrument, um das Mandat der Fed zu erfüllen. Doch in den Folgetagen drehte die Börsenstimmung, als ein versöhnlich gestimmter US-Präsident wieder mildere Töne gegenüber Powell anschlug und Hoffnungen auf eine Entspannung im Handelskonflikt mit China schürte. Die Andeutung des Präsidenten, die hohen Zollbelastungen auf chinesische Einfuhren abzusenken, stieß unter Anlegern auf Gefallen. Positive Geschäftsberichte stützten das Kursplus ebenfalls. Da aus den Trumpschen Äußerungen zur Handelspolitik jedoch bislang wenig Belastbares hervorging, bleibt die Begeisterung am Börsenparkett mit Vorsicht zu genießen.
Anleihemarkt im Sog von Trumps Fed-Kritik
Die relative Ruhe am Markt für Staatsanleihen auf Gesamtwochensicht täuscht über die tatsächliche Dynamik der vergangenen Handelstage hinweg. Denn vor allem die öffentliche und derbe Schelte des Weißen Hauses an Fed-Chef Powell, den Trump als Looser („Verlierer“) bezeichnete, sorgte für deutliche Renditeanstiege, insbesondere bei Staatspapieren mit langen Laufzeiten, am Ostermontag. Diese wurden im Wochenverlauf zwar wieder eingefangen, zeigen aber den fortwährenden Beschuss der US-amerikanischen Institutionen durch die derzeitige Regierung. Hingegen wenig Dynamik bot sich am europäischen Markt für Staatspapiere.
Gold und US-Dollar sind derzeit zwei Seiten einer Medaille
Dass Gold als sicherer Hafen gilt, ist in den Kursanstiegen der vergangenen Wochen deutlich geworden. Und auch in dieser Handelswoche überzeugte das Edelmetall über weite Strecken. Vor allem im Nachgang der Kritik von Donald Trump an der Fed suchten Investoren verstärkt das Edelmetall. Der Preis einer Feinunze übersprang kurzfristig die Marke von 3.500 US-Dollar und verzeichnete erneut einen Höchststand. Die Entspannung in der zweiten Wochenhälfte ließ den Goldpreis wieder etwas zurückkommen. Spiegelbildlich dazu entwickelte sich der US-Dollar in dieser Woche. Nach deutlichen Verlusten am Montag gelang bis zum Freitagmorgen eine Aufholung und leichte Gewinne im Vorwochenvergleich. Derweil musste der Ölpreis Einbußen hinnehmen, da dieser unter den schwächeren US-Konjunkturdaten litt.

US-Handelspolitik: Positive Signale bedeuten keine Trendwende
Auch in dieser Woche bleibt die Trumpsche Handelspolitik im Fokus der Märkte. Dabei blieben die Schlagzeilen zunächst freundlicher als noch in den Vorwochen. So gab sich bspw. US-Präsident Trump deeskalierend in Bezug zu China, wo die Eskalation des Handelskriegs zuletzt das Zollniveau auf absurde 145 % von Seiten der USA hat ansteigen lassen. Meldungen des Wall Street Journal zufolge kursieren bereits Pläne, die Einfuhrzölle auf etwa 50 % bis 65 % zu reduzieren. Doch während Trump bereits erste Gespräche mit China bestätigt hatte, verneinte Finanzminister Bessent etwaige Verhandlungen und auch China dementierte etwaige neue Zollverhandlungen. Klarer hingegen zeigt sich das Bild mit Blick auf die jüngst verabschiedeten Sonderzölle auf Autos und Autoteile. Für Autoteile sollen die 25 % Zusatzzölle auf Druck der US-Autohersteller wieder fallengelassen werden.
Zoll-Wirrwarr drückt auf die Stimmung der US-Einkaufsmanager
Das Hin und Her in der Trumpschen Handelspolitik zollt seinen Tribut. Die Stimmung unter US-Unternehmen hat sich zuletzt erkennbar eingetrübt. So weist der vorläufige Einkaufsmanagerindex einen deutlichen Rückgang im Vergleich zum Vormonatswert auf und markiert den tiefsten Stand seit 16 Monaten. Vor allem in der Dienstleistungsbranche, die nicht das unmittelbare Ziel der Handelspolitik ist, nahm die Zuversicht zuletzt ab. Gleichzeitig weisen die Umfragen zur zukünftigen Preisentwicklung bei den Unternehmen auf einen Wiederanstieg der Inflation im Land hin, wodurch deutlich wird, dass Donald Trump insbesondere im eigenen Land Schaden mit seiner Handelsagenda anrichtet.
Etwas erfreulicher stellt sich die Veröffentlichung der Einkaufsmanagerindizes in Europa dar. Zwar blieb der Index für die Gesamtwirtschaft leicht hinter dem Vormonatswert zurück. Ein befürchteter Einbruch des Stimmungsbarometers blieb allerdings aus. Damit steht zwar eine Wachstumsbelebung im zweiten Quartal nicht an, doch auch eine nochmalige wirtschaftliche Abkühlung ist nicht erkennbar.
Etwas erfreulicher stellt sich die Veröffentlichung der Einkaufsmanagerindizes in Europa dar. Zwar blieb der Index für die Gesamtwirtschaft leicht hinter dem Vormonatswert zurück. Ein befürchteter Einbruch des Stimmungsbarometers blieb allerdings aus. Damit steht zwar eine Wachstumsbelebung im zweiten Quartal nicht an, doch auch eine nochmalige wirtschaftliche Abkühlung ist nicht erkennbar.
US-Zölle lassen Stimmung in der deutschen Wirtschaft nicht sinken
Nachdem der ifo-Geschäftsklimaindex im März nach der fiskalischen Kehrtwende in Berlin einen deutlichen Sprung erfahren hatte, konnte sich der Index im April gegen einen Rückprall aufgrund der neuerlichen US-Zölle erwehren. Bereits die Einkaufsmanagerindizes hatten angedeutet, dass sich die zarten Wachstumshoffnungen hierzulande bislang noch halten.
Was nächste Woche wichtig wird:
Schwächelt die US-Konjunktur?
Auch in der kommenden Handelswoche bleibt die US-Handelspolitik ein Thema unter Anlegern. Denn für gewöhnlich sorgt der Einsatz protektionistischer Handelsmaßnahmen, wie bspw. Einfuhrzölle, für einen höheren Preisdruck. Ob sich dieser bereits unter US-Konsumenten abzeichnet, darüber gibt der Preisindex der persönlichen Konsumausgaben (PCE-Inflationsrate) am Donnerstag Aufschluss, der der wesentliche Bezugspunkt für die US-Notenbank darstellt. Da zahlreiche Unternehmen noch vor der Einführung neuer Zölle ihre Lager randvoll gefüllt haben, dürfte der Inflationsdruck zuletzt noch nicht besonders stark zugenommen haben. Doch nicht nur den Preisdruck hat die Fed im Auge. Auch ihr ist die Wachstumsabkühlung im Land nicht entgangen. Ob diese am bislang robusten Arbeitsmarkt zuletzt erste Spuren hinterlassen hat, zeigen mehrere Datenmeldungen im Wochenverlauf. Vor allem der am Freitag zur Veröffentlichung anstehende offizielle Arbeitsmarktbericht wird von den Börsianern genau begutachtet werden.
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