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apoInstitutionell: Wissenstransfer für professionelle Anleger

Symposium 2024

Institutionelle Anlage im Schatten der US-Präsidentschaftswahl

27. September 2024 | Lindner Congress Hotel Düsseldorf
Die aktuellen wirtschaftlichen und politischen Rahmen­bedingungen sorgen immer wieder für Unruhe an den Kapital­märkten und beschäftigen auch die institutionell Anlegenden.

Das wurde auf dem Symposium apoInstitutionell 2024 deutlich, einem jährlichen Forum, zu dem die Deutsche Apotheker- und Ärztebank (apoBank) Vertreter von Versorgungs­werken, Pensions­kassen und weiteren Kapital­sammel­stellen sowie aus der Finanz­branche einlädt.

Unsicherheitsfaktoren im Fokus

„Das wirtschaftliche Umfeld hat sich global zwar aufgehellt. Wie viel Nervosität im Markt ist, hat gleichwohl der Schwarze Montag Anfang August gezeigt“, sagte der Vorstands­vorsitzende der apoBank, Matthias Schellenberg, in seiner Begrüßungs­rede. Politisch rücke neben den Kriegen in der Ukraine und Nah­ost ein weiterer Unsicherheits­faktor zunehmend in den Fokus der Aufmerk­sam­keit: Die Präsident­schaftswahl in den USA am 5. November.

Keine politischen Sorgen vor dem Wahlausgang

Um den Teilnehmenden die globalen politischen Dimensionen dieser Wahl transparent zu machen, hatte die apoBank den Politik­wissenschaftler und Direktor von Transatlantic Networks, Dr. Andrew Denison, als Referenten eingeladen.

Denison betonte die Bedeutung des trans­atlantischen Bündnisses. Die US-Amerikaner wünschten sich Deutschland als wirt­schaftlich starken Partner, der auch politisch Ver­antwortung in Europa über­nimmt. Sorgen vor lang­fristigen welt­weiten Ver­werfungen nach der US-Wahl begegnete Denison gelassen – selbst radikalste Forderungen im Wahl­kampf müssten vor der politischen Realität bestehen.

Beste Aussichten für Kapitalmärkte

Ähnlich gelassen sieht Reinhard Pfingsten die Aus­wirkungen der Wahl für die Kapital­märkte. „Die US-Wirtschaft befindet sich der­zeit in einem so genannten Gold­löckchen-Szenario“, erklärte der Chief Investment Officer der apoBank: „Die Wirt­schaft wächst, der Arbeits­markt läuft, und die Noten­bank kann trotzdem die Zinsen senken, da sie die Inflation im Griff hat – also beste Voraus­setzungen für starke Aktien- und Rentenmärkte.“

Trotzdem lohne ein Blick in die Details, da je nach Wahl­ausgang unter­schiedliche Branchen profitieren würden. „Im Falle eines Wahl­siegs von Donald Trump wären das vor allem Unter­nehmen aus der Automobil- und der Öl-Industrie. Bei einem Sieg von Kamala Harris zählen Konsum­aktien, Titel im Bereich Alternative Energien und partiell Gesund­heits­werte zu den Gewinnern.“

Strategische Asset Allokation überprüfen

Unabhängig vom Ergebnis der US-Wahl lohnt sich für institutionell Anlegende derzeit, ihre Strategische Asset Allokation zu überprüfen, wie Marco Antonio La Novara, Abteilungs­direktor Institutionelle Anleger bei der apoBank, und Christian Hein, Senior Portfolio Manager bei der apoBank-Tochter apo Asset, den Teilnehmenden in einem gemeinsamen Vortrag erläuterten. Insbesondere das aktuelle Zins­umfeld biete neue Perspektiven für die individuelle Umsetzung liquider Anlage­bedarfe.

Hierbei können beide Finanz­dienst­leister die institutionell Anlegenden unter­stützen, erklärte Mirko Engels, Leiter Institutionelle Kunden der apoBank und Geschäfts­führer der apoAsset. „Die apoBank verfügt über eine langjährige Kompetenz im Asset-Liability-Management und der Strategischen Asset Allokationen sowie über ein tiefes Verständnis von aufsichts­rechtlichen und spezifischen Anforderungen für verpflichtungs­orientiert Anlegende“.

Die Expertise der apoAsset für Multi-Asset Lösungen ermögliche die Umsetzung individueller Bedarfe, von der Allokation bis zur Selektion geeigneter Instrumente und aktivem Risiko­management. Als Fonds­gesellschaft für Spezialfonds biete sie vor diesem Hinter­grund eine perfekte Ergänzung für das Management individueller Strategien in der institutionellen Kapital­anlage.

Modernes Risikomanagement ohne größeren bürokratischen Aufwand

Wie modernes Risikomanagement aufsichts­gerecht auch ohne größeren bürokratischen Auf­wand gelingen kann, stellte Jens Hennes vor. Der Haupt­geschäfts­führer des Versorgungs­werks der Apotheker­kammer Nordrhein und Geschäfts­führer des Versorgungs­werks der Tierärzte­ammer Nordrhein präsentierte den „Stresstest 2.0“, der zusammen mit der Landes­aufsicht sowie weiteren Versorgungs­werken in Nordrhein-Westfalen entwickelt wurde und den bisherigen ABV-Stress­test sowie die Value-at-Risk-Berechnung bei den Versorgungs­einrichtungen im Bundes­land ersetzt. Neben der einfachen Hand­habung verhindere dieser Stress­test das Risiko von Zwangs­verkäufen in der Krise und damit prozyklische Investitions­entscheidungen, so Hennes.

Abgerundet wurde die Veranstaltung durch einen Thementalk zu Rendite, Risiko sowie Regulatorik und den dies­bezüglichen Heraus­forderungen für verpflichtungs­orientiert Anlegende. Unter Leitung von Mirko Engels diskutierten – neben Hennes – Dr. Ulf Steenken von der Versicherungs­aufsicht NRW, Andreas Poestges, Vorsitzender des Vorstands der Pensions­kasse für die Angestellten der BARMER Ersatzkasse, Stefan Groeters, Geschäfts­führer des Psycho­therapeuten­werks, sowie Dr. Ekkehard Krause, Geschäfts­führer des Aktuariats VerMaDat anhand unter­schiedlicher Thesen z. B. zum Thema Nach­haltig­keit und Beitrags­dynamik.