apoBank-Zeitbotschafter Dr. Tobias Mett


Die Zeit ist jetzt.

Dr. Tobias R. Mett
Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie und Handchirurgie, Göttingen


Als ich Chefarzt am Evangelischen Krankenhaus in Göttingen-Weende wurde, musste ich immer wieder an meine Zeit nach dem Abi denken. Obwohl ich unbedingt Arzt werden wollte, war es nicht leicht, an einen Medizin-Studienplatz zu kommen. Da es in meinem Leben mit der Musik noch eine zweite Leidenschaft gab, der ich sehr viel Zeit widmete, war ich nicht immer ambitioniert genug, um die strengen Zulassungsvoraussetzungen zu erfüllen.
Dennoch war ich überzeugt: Das wird schon! Mit Beharrlichkeit und ein bisschen Glück ergatterte ich schließlich in Wien einen der begehrten Studienplätze, nachdem ich 21 Stunden lang vor dem Studierendensekretariat campiert hatte. Die investierte Zeit hatte sich gelohnt, denn so begründete Wien den Anfang meiner Medizinerlaufbahn.

Zeit und Anstrengung führten schon wieder zum Erfolg

Im Sommer 2011 startete ich in der Schweiz als junger Assistenzarzt für Chirurgie ins Berufsleben und schaute mir verschiedene Disziplinen an. Im OP war ich glücklich, soviel war klar. Dass es am Ende die Plastische Chirurgie wurde, lag an meiner großen Begeisterung für Kreativität und Technik. Aus diesem Grund nahm ich mir auch immer wieder ein, zwei Tage Urlaub, um in anderen Kliniken zu hospitieren – leider jedes Mal erfolglos. Am Ende hieß es nur: "Schön, dass Sie da waren, es war alles wunderbar. Aber leider gibt es hier keine Stelle für Sie." Das war frustrierend.

Aber um eine weitere renommierte Klinik nicht auszulassen, bewarb ich mich an der Medizinischen Hochschule Hannover – allerdings eher formal. Für eine vermutlich aussichtslose Hospitation dort waren mir eigentlich meine Urlaubstage fast zu schade. Aber irgendwie überwand ich meinen inneren Schweinehund. Und wie das Leben manchmal so spielt, kamen ein paar Zufälle zusammen. Ich wurde eingestellt und konnte in Hannover meine Facharztausbildung zum Plastischen Chirurgen beginnen. Zeit und Anstrengung führten schon wieder zum Erfolg.

Mir war immer wichtig, etwas von dem zu haben, was ich mir erarbeite

Mit dem Ankommen in der neuen Stadt habe ich auch meine heutige Frau kennengelernt. Sie ist operationstechnische Assistentin, also vom Fach. Wie bei jungen Ärzten üblich, ahnte Sie bereits, dass Hannover nicht die letzte Station meiner Laufbahn sein würde.
Chefarzt der Chirurgie Tobias Mett zusammen mit seiner Familie (Frau und 2 Kinder)
Knapp sieben Jahre später erhielt ich das Angebot, als Chefarzt am Evangelischen Krankenhaus in Göttingen-Weende die Abteilung für Plastische, Ästhetische und Rekonstruktive Chirurgie neu aufzubauen. Ein Glücksfall, denn für mich wurde während der intensiven Zeit an der Universitätsklinik klar, dass dieses Konstrukt einfach nicht das ist, was ich für mich und meine Familie vorgesehen habe. Da gäbe es in meinem Privatleben zu vieles, was liegenbliebe. Und die Rahmenbedingungen für gute Medizin, Lehre und Forschung sind auch während meiner Etappe nicht besser geworden.

Also habe ich zugesagt, mit der Unterstützung meiner Familie, meiner Freunde und meines Mentors, dem Klinikchef in Hannover. Ein Haus wie das in Göttingen – mit einem interessanten Spektrum und einem hohen Anspruch an Qualität und Menschlichkeit, aber auch mit einem gesellschaftlichen Versorgungsauftrag – war genau das, was ich wollte. Mein Gedanke war: Wenn die neue Abteilung erst mal etabliert ist und gut läuft, bleibt dennoch Zeit und Raum für meine Familie. Mir war immer wichtig, etwas von dem zu haben, was ich mir erarbeite. Und zwar jetzt, nicht Jahrzehnte später.

So eine Zeit schafft man nur im Tandem

Die ersten Monate in Göttingen waren für uns als Familie gleich im doppelten Sinne anspruchsvoll. Für mich gab es wahnsinnig viel neuen Input: Ich lernte jeden Tag neue Menschen kennen, stand neuen Herausforderungen gegenüber und erlebte permanent positiven Stress mit Arbeitstagen zwischen 12 und 14 Stunden. Meine Frau dagegen saß mit den Kindern im Lockdown und konnte keine neuen Leute kennenlernen. Da die Kitas geschlossen waren, war sie dieselbe Zeit, die ich bei der Arbeit war, alleine zuhause mit den Kids beschäftigt. So eine Zeit schafft man nur im Tandem.

So langsam hat sich aber alles eingespielt, beruflich wie privat. Mir hilft es enorm, zuhause auch Dinge von der Arbeit teilen zu können, ohne gleich das Gefühl zu haben, dort den ganzen Klinikstress abzuladen. Wenn mich beruflich etwas belastet, aber auch, wenn etwas positiv war, hat meine Frau dafür ein besonderes Verständnis, weil sie selbst den Klinikalltag kennt.
Dr. Tobias Mett mit Ehefrau und Kind auf dem Balkon

Man kann nicht Champions League spielen unter Kreisligabedingungen

Als Chefarzt bin ich jetzt in der Position, mich selbst zu strukturieren. Ich bin nicht mehr so abhängig von den starren Vorgaben der Uniklinik, sondern organisiere mir meine Zeit nach bestmöglicher Effektivität und kann dabei neue Wege ausprobieren. Klar, auch ich muss schauen, dass nichts liegen bleibt und für die Zukunft eine Perspektive geschaffen wird, aber dennoch gibt es Freiräume, weil ich weiß, dass mein Team gut funktioniert.

Zwar ist die Arbeitsbelastung im Vergleich zu vorher nicht weniger geworden, aber sie hat sich verlagert. Ich trage jetzt zusätzliche Verantwortung, etwa für Personal und das Betriebswirtschaftliche, denn ich bin noch stärker als zuvor zum wirtschaftlichen Handeln verpflichtet. Das ist mir auch wichtig, damit keine wertvollen Ressourcen verschwendet werden. Aber genauso kritisch sehe ich die zunehmenden Rationalisierungsmaßnahmen in der Medizin – zwar nicht an unserem Haus, aber zunehmend an vielen anderen Kliniken. Man kann nicht Champions League spielen unter Kreisligabedingungen.

Ich bin ein zu sicherheitsliebender Mensch, als dass ich in irgendeiner Form unsere Sicherheit opfern würde

Privat ist mein Verhältnis zu Geld eher konservativ. Ich bin ein zu sicherheitsliebender Mensch, als dass ich in irgendeiner Form unsere Sicherheit für irgendein risikoreiches Geldgeschäft opfern würde. Ich schätze es, kompetente Leute an meiner Seite zu haben, die mich bei finanziellen Themen unterstützen. Und wenn sich dann noch eine Bank gezielt mit uns Heilberuflern beschäftigt und unsere Themen kennt, fühle ich mich gut verstanden.

Mein Verhältnis zur Bank ist generell Folgendes: Ich möchte mich nicht viel kümmern müssen. Ich möchte Berater haben, die mir gerne proaktiv eine Idee geben, wie man etwas vielleicht noch besser oder günstiger anlegt, wirtschaftet und effektiv handelt. Ein wichtiges Thema ist zum Beispiel die Altersvorsorge, weil ich möchte, dass meine Familie abgesichert ist.

Was ist Ihnen wichtig in Ihrem Leben? Was beschäftigt Sie?

Was immer Sie bewegt, sprechen Sie mit uns. Die Zeit ist jetzt.

Ich habe keine Freude daran, an einem sonnigen Samstagnachmittag Finanzangelegenheiten zu klären und mich dann damit als Laie auseinanderzusetzen. Diese Zeit möchte ich lieber in meine Familie und Freunde investieren. Gemeinsam unternehmen wir viel, kochen gerne und machen Musik. Als Schüler habe ich eine klassische Ausbildung im Bereich Klavier und Gesang genossen und war in Teenagerjahren Frontsänger einer Pop-Band. Mit Musik kann ich auch heute noch so richtig abschalten.
Chefarzt der Chirurgie, Dr. Tobias Mett, privat am Keyboard

Ein guter Arzt nimmt sich die Zeit, die geboten ist

Als junger Chef versuche ich, auch für meine Mitarbeiter ein Umfeld zu schaffen, in dem sie gerne arbeiten – mit flachen Hierarchien und einer offenen, verbindlichen und vertrauensvollen Atmosphäre, in der sich jeder einbringen kann. Ich hoffe, dass ich ihnen für ihre Arbeit, aber auch ihr Leben etwas mitgeben kann, insbesondere wenn es darum geht, den richtigen Bewertungsmaßstab anzusetzen und ethisch vertretbar zu handeln.
Chirurg Dr. Tobias Mett ganz privat zu Hause
Ich möchte ihnen vermitteln, was es heißen kann, ein guter Arzt zu sein: Dieser ist im besten Fall freundlich, hochinteressiert und hat Leidenschaft für das, was er tut. Er weiß um seine fachliche Expertise, kennt aber auch genau seine Grenzen. Er muss seinen Patient*innen zuhören können und für sie und deren Angehörige auch unter Stresssituationen Empathie aufbringen. Ein guter Arzt nimmt sich einfach Zeit. Das hört sich vielleicht etwas heroisch an, aber ein guter Arzt nimmt sich die Zeit, die geboten ist.