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Zwei Männer betrachten Daten

Unser Blick auf die Kapitalmärkte

apoStrategie

Unsere Investmentstrategie | Mai 2025

CIO-Statement: Nicht mehr als eine Zwischenerholung

Foto Reinhard Pfingsten
Reinhard Pfingsten, Chief Investment Officer der apoBank
Das Hin und Her in der US-Handelspolitik hat den Märkten im April eine Achterbahnfahrt beschert. Der rückläufige Trend der Aktienmärkte, der sich seit der Amtsübernahme Trumps beobachten lässt, hat sich dabei fortgesetzt. Unseres Erachtens bleibt der Schwächetrend vorerst bestehen, denn der wirtschaftliche Schaden, den Trump bereits angerichtet hat, wird sich erst mit zeitlichem Verzug zeigen. Der Markt unterschätzt diese Auswirkungen derzeit noch, genauso wie die Folgen für die Gewinnentwicklung der Unternehmen.
Dennoch gilt es schon jetzt, den zukünftigen Wiedereinstieg bei Risikoassets vorzubereiten, da sich ein Umschwung bzw. eine Neubewertung der Lage am Markt meist schnell vollzieht. Fangen Investoren an, etwaige Rezessionsängste einzupreisen, gilt es lieber früher als später wieder offensiver zu werden. An diesem Punkt sind wir gegenwärtig allerdings noch nicht.

 

Unser Blick auf Konjunktur & Geldpolitik

  • Die Weltwirtschaft leidet dieses Jahr unter dem von den USA angezettelten Handelskrieg und der hohen Unsicherheit als direkter Folge des chaotischen Agierens der Trump-Administration. Die Rezessionsrisiken haben in vielen Fällen zugenommen, doch die meisten Volkswirtschaften sehen wir weiter auf Expansionskurs.
     
  • Die USA sind der Hauptleidtragende des Handelskriegs. Wir gehen von einer deutlichen Abschwächung des US-Wachstums aus und stufen zudem das Rezessionsrisiko hoch. Auch Chinas Wachstum lässt wegen des Handelskriegs spürbar nach. Für Deutschland erwarten wir die dritte Mini-Rezession hintereinander.
     
  • Die Inflationsentwicklung in den USA und dem Euroraum läuft 2025 auseinander. Während in Europa die Raten schon zur Jahresmitte wieder dauerhaft bei rund 2 % liegen dürften, erhöhen neue US-Zölle den Preisdruck in den USA.
     
  • Die EZB wird ihren Leitzinssenkungskurs fortsetzen, im zweiten Halbjahr jedoch etwas verlangsamen. Derweil wird auch die Fed wieder beginnen, ihre Zinsen mit Augenmerk zu reduzieren.
     

Unsere Analyse der Entwicklung an den Finanzmärkten

  • Die Aktienmärkte in den USA durchliefen infolge der Zollankündigungen eine Korrektur. Auch die europäischen Märkte konnten sich diesem Abwärtstrend nicht entziehen, reagierten jedoch weniger stark. Sollte die Konjunktur in den USA kippen, dürfte die jüngste Zwischenerholung schnell vorbei sein.
     
  • Auch die Anleihemärkte zeigten zuletzt eine Divergenz zwischen den USA und Europa, mit Kursgewinnen zu Gunsten von Europa. Angesichts von Inflationssorgen halten wir verstärkt Anleihen mit geringerer Duration.
     
  • An den Rohstoffmärkten sehen wir eine Fortsetzung der Goldpreis-Rallye. Im April suchten Investoren Sicherheit im Edelmetall und bescherte Gold zwischenzeitlich ein neues Allzeithoch.
     
  • Nach Rücksetzern zu Monatsbeginn hat sich der US-Dollar im April gegen Monatsende bei 1,13 US-Dollar je Euro stabilisiert. Die Entwicklung des Greenback zeigt allerdings, dass der Status der US-Währung als sicherer Hafen derzeit nicht gilt.

Unser Ausblick

Die nächsten 12 Monate

Mit dieser Ent­wicklung rechnen wir bei den wichtig­sten Kenn­zahlen:
Grafik mit Kennzahlen
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Unsere Anlagestrategie

Die taktische Allo­kation

So gewichten wir der­zeit bei der Geld­anlage:
Grafik mit Kennzahlen
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Detaillierter Blick

Auf die Allokation

Aktuelle prozentuale Auf­teilungen inner­halb eines aus­ge­wogenen Port­folios:
 
Grafik mit Kennzahlen
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* Eine positive taktische Ein­schätzung (+ oder ++) führt zu einem höheren Ge­wicht der Anlage­klasse als in der Bench­mark. Eine negative taktische Ein­schätzung (- oder - -) zieht eine geringere Ge­wichtung der Anlage­klasse als in der Bench­mark nach sich.
Die Korrektur an den Aktienmärkten infolge der Zollankündigungen war schnell und deutlich. Wegen der möglichen Verwerfungen und der gestiegenen Unsicherheit erlitt der breite Markt Kursverluste. Nach den Zollankündigungen haben wir umgehend unsere Aktienquote reduziert und sehen insbesondere den US-Markt kritisch. Wir halten an der geringeren Aktienquote fest, sehen aber ein attraktives Bewertungsniveau bei europäischen Aktien und behalten Wiedereinstiegspunkte für den US-Markt im Blick.

Bei Rentenanlagen bevorzugen wir kürzere Laufzeiten bei US-Staatsanleihen und reduzieren deren Gewicht. Um dennoch die Duration im Portfolio nicht abzusenken, stocken wir japanische Staatsanleihen auf. Zudem gewichten wir wegen der attraktiven Verzinsung Unternehmens-, Hochzins- und Schwellenländer-Anleihen gesamthaft über.

Derweil halten wir an unserer Goldposition fest, was sich im bisherigen Jahresverlauf ausgezahlt hat. Trotz der jüngsten Anstiege sehen wir wegen der strukturell hohen Nachfrage von Investoren und Zentralbanken weiteres Potenzial.

Download der Gesamtausgabe

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