Junge Menschen mit Laptop und Handy

Ergebnisse der Schülerbefragung 2020


Schüler für das Gesundheitswesen gewinnen


Es wird zusehends schwieriger, qualifizierte Nachwuchskräfte zu finden - auch für Heilberufler. Umso wichtiger ist es zu wissen, wie sich Schüler während der beruflichen Orientierung informieren und welche Branchen bei ihnen das meiste Interesse wecken. Rund 800 Schüler haben der apoBank über ein Online Panel des Marktforschungsunternehmens respondi Auskunft zu ihren Interessen und ihrem Informationsverhalten bei der Berufsorientierung gegeben.

An den Branchenvorlieben hat sich seit der Befragung im letzten Jahr kaum etwas geändert: Der Gesundheits- und Pflegemarkt rangiert mit 26 % gemeinsam mit dem Öffentlichen Dienst auf dem dritten Platz. Am interessantesten für den beruflichen Start findet der Nachwuchs die Medienbranche (40 %), gefolgt von der IT- und Telekommunikationsbranche (28 %).

Facebook verliert weiterhin an Bedeutung

Der Trend bei der Nutzung der sozialen Netzwerke ist deutlich: Informationen über Arbeitgeber suchen Schüler vorrangig bei Instagram (50 %) und YouTube (43 %). Facebook verliert für sie weiter an Bedeutung: Während 2017 noch 40 % der Befragten Karrierethemen bei Facebook recherchierten, sind es heute nur noch 14 %. Ein Viertel der befragten Schüler möchte jedoch nicht über soziale Netzwerke Informationen zu Arbeitgebern erhalten.

Wie sieht nun die allgemeine Nutzung von sozialen Netzwerken aus? Während WhatsApp (97 %), YouTube (96 %) und Instagram (91 %) am häufigsten genutzt werden, greifen weniger User auf Facebook (29 %) zurück. Snapchat (72 %) und spotify (65%) werden stark nachgefragt. Auch das Netzwerk TikTok gewinnt zunehmend an Bedeutung (42 %). Pinterest nutzen 36 % der Schüler.

Wie Schüler sich informieren

Bei Online-Portalen ist für Schüler mit Abstand weiterhin die Suche über Google (58 %) relevant, gefolgt von der Jobbörse der Agentur für Arbeit (31 %). 20 % der Befragten gaben an, dafür gar keine Online-Portale zu nutzen.

Auch Printmedien spielen für Schüler in der digitalen Zeit eine wichtige Rolle, allen voran Broschüren von Unternehmen (42 %), gefolgt von Zeitschriften in der Schule (34 %), Unterlagen der Agentur für Arbeit (33 %) und Plakaten (32 %).

Für über 70 % der Befragten ist das Video von Mitarbeitern und Unternehmen ein wichtiges bis sehr wichtiges Medium, um sich über die Berufsfelder zu informieren.

Die Wahrnehmung von Werbeanzeigen in Apps bleibt mit 61 % konstant und liegt vor Werbemaßnahmen im öffentlichen Nahverkehr, die in ihrer Wahrnehmung leicht gestiegen sind auf 55 %. Neu dabei sind Sponsoringmaßnahmen auf Trikots und Werbebanden. Beide Kanäle werden jeweils von 21 % der befragten Schüler wahrgenommen.

Persönlicher Austausch generell rückläufig

Neben den Möglichkeiten, sich im Netz oder in Medien zu informieren, nutzen viele Schüler auch den persönlichen Kontakt auf Veranstaltungen in der Schule (65 %), bei Ausbildungsmessen (44 %), bei Bewerbertrainings in der Schule (37 %) oder bei der Berufsberatung in der Agentur für Arbeit (36 %). Die Zahlen dazu sind allerdings generell rückläufig. Die wichtigsten Austauschpartner bei der Berufs- und Studienwahl bleiben Eltern, Familie, Freunde und Bekannte.

Aktuelle Trends und neue Plattformen beobachten

Alexander Hohaus, Projektleiter der Studie und Referent Personalmarketing bei der apoBank fasst die Ergebnisse zusammen: "Die Umfrage zeigt deutlich auf, dass Schüler über viele verschiedene Kanäle und Medien erreicht werden können. Aktuelle Trends und neue Plattformen bei der Kommunikation sollten daher beobachtet werden. Unternehmen, die Nachwuchskräfte gewinnen wollen, können auf einen crossmedialen Mix setzen, der sich an den Nutzungsgewohnheiten und Bedürfnissen des Nachwuchses ausrichtet. Über unsere Schülerbefragung fließen wichtige Erkenntnisse in die Personalarbeit ein."